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Bayerische Hefte für Volkskunde

Relativ spät, nämlich erst 1902, wurde mit dem "Verein für Volkskunst und Volkskunde" (heute "Bayerischer Landesverein für Heimatpflege") ein zentraler Verein für die Erforschung, Pflege und Förderung von Brauchtum in Bayern gegründet. Zu den zentralen Impulsgebern gehörten neben Ferdinand von Miller (1842-1929) etwa die Architekten August Thiersch (1843-1917) und Hans Grässel (1860-1939) oder der Jurist und Politiker Gustav von Kahr (1862-1934).

Als zentrale Publikation des Vereins erschien ab 1903 die Zeitschrift "Volkskunst und Volkskunde" (ab 1912: "Bayerischer Heimatschutz", seit 1937 "Schönere Heimat"); dazu gab der Verein schon bald verschiedene Beilagen zu Spezialthemen heraus, darunter zentral die "Bayerischen Hefte zur Volkskunde", die sich der wissenschaftlichen Forschung widmen sollte.

Die Schriftleitung lag zunächst bei den Germanisten Friedrich von der Leyen (1914-1922) und Adolf Spamer (1914-1919), dem langjährigen Archivar des Vereins. Spätere Bände wurden von Friedrich Seebass (1920), Friedrich Lüers (1921-1924), Sigfrid Hofmann (1938/39), Hans Moser (1938-1943) und Wilhelm Schönberger (1940-1943) herausgegeben. Die abgedruckten Beiträge, Mitteilungen und Rezensionen stammen in der Regel von Mitgliedern des Vereins.

Allerdings prägten finanzielle Probleme fast den gesamten Erscheinungszeitraum. Bereits ab dem dritten Jahrgang (1916) musste auf eine quartalsweise Veröffentlichung verzichtet werden, ab 1919 erschien nur noch ein Heft im Jahr. Nach dem 10. Jahrgang (1923/24) musste vorerst auf weitere Hefte verzichtet werden. Erst 1938 waren wieder die Möglichkeiten gegeben, die "Bayerischen Hefte für Volkskunde" abermals aufleben zu lassen; 1940 wurde die Reihe in "Bayerisch-südostdeutsche Hefte für Volkskunde" umbenannt und schließlich als Folge der allgemeinen Rationalisierungsmaßnahmen wie alle Veröffentlichungen des Vereins 1943 eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition der "Bayerischen Hefte für Volkskunde" nicht wieder aufgenommen. An ihre Stelle trat letztlich mit veränderter Zielsetzung und unter anderer Herausgeberschaft das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde, das seit 1950 kontinuierlich erscheint.

Hinweise zur Benutzung

Aus rechtlichen Gründen können nur die Jahrgänge bis einschließlich 1920 frei im Internet zugänglich gemacht werden; die Jahrgangsbände 1921-1923/24 sind nur an den dafür ausgewiesenen PC-Arbeitsplätzen in den Lesesälen der Bayerischen Staatsbibliothek aufrufbar.